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Der Zauberer mit dem großen saftigen Salat


Es war einmal ein Zauberer namens Klingelingelin. Er hatte einen spitzen lustigen Hut auf, der ihn auf seinen Reisen stetig begleitete.

So machte sich der Zauberer eines Tages auf den Weg, um nach einem neuen Rezept für sein Nachtessen zu suchen. Er spazierte freudig auf einem Waldweg, genoss die feine Luft des Windes, der sein Gewand durchblies und atmete die verschiedenen Düfte der Blumen und Bäume ein. Er schaute in den Himmel, er war wunderschön blau mit zwei kleinen Wölkchen, die ihm ein Gefühl von Leichtigkeit schenkten. Er schlenderte zufrieden weiter, als er ein Kichern in der Ferne hört. Das Kichern wird lauter und er entdeckt drei kleine Gnome unter einer Baumwurzel.

„Wer seid ihr denn?“ fragt Klingelingelin. „Wir sind Tic Tac und Tuc und wir pflegen die Bäume im Wald.“ „Oh wie schön, wie macht ihr das denn?“ „Wir fangen negative Gedanken auf, filtern und reinigen sie und füllen den Baum wieder mit guten, reinen Gedanken,“ antwortet Tac. „Ach ach, darf ich auch mitmachen? Ich bin sicher, dass da noch schlechte Gedanken rumschlummern,“ grinst der Zauberer.

Da springt Tic auf Klingelingelin zu und drückt ihm ein Netz in die Hand. „Schau hier hast du ein Netz. Schwinge es in der Luft herum und fange deine Gedanken ein.“ Der Zauberer fängt an wild in der Luft mit dem Netz rumzufuchteln. Als das Netz ganz schwer wird, sagt er: „Ich glaube das reicht.“ „Gut, schauen wir mal ein was du alles gefangen hast. Was ist der vorderste, der schwerste Gedanken den du siehst?“ fragt Tic. „Ich bin nicht gut und schön genug.. und ich bin noch nicht wirklich da wo ich sein möchte.“ Tic zieht an dem Gewand des Zauberers und flüstert: „Konzentrieren wir uns doch erst mal auf den ersten Gedanken.“ Tic wirft Tuc einen Blick zu und Tuc verschwindet kurz im großen dicken Baum. Als Tuc zurück kommt, hat es einen riesen großen Spiegel dabei. Es stellt den Spiegel vor den Zauberer und spricht: „Schau wie wundervoll klar dieses Glas ist. Es ist frisch geputzt und lässt dich klar erkennen.“ Als Tuc dies sagt, spiegelt sich die Sonne im Spiegel und umleuchtet den Zauberer. Der Zauberer schaut sich gespannt an. „Wow, so habe ich mich ja noch nie gesehen. Ich leuchte ja richtig und ich bin so schön.“ Da antworten Tic Tac und Tuc alle miteinander: „Jaaa schau wie wunderschön du bist, schau deine Augen wie sie leuchten. Wir haben noch nie so was schönes gesehen.“
„Ich bin wunderschön,“ sagt Klingelingelin. „Und schau mal, da ist noch mehr.“ Als Tuc dies sagt türmen sich neben dem Zauberer all seine Talente und Fähigkeiten auf. Sein Spiegelbild wird immer voller mit all seinen Potentialen, Fähigkeiten und Wunder die er besitzt. Der Zauberer ist so glücklich mit dem was er da sieht, das er anfängt zu tanzen. Die drei kleinen Wesen nehmen den Zauberer an der Hand und tanzen fröhlich im Kreis. „Ich bin wunderschön und gut genug. Ich hab soo viele Talente oh ja.“ Sie hüpfen und tanzen und lachen, bis schon fast die Sonne untergeht.

Da hebt Tac das Netz vom Boden auf und sagt: „Schau mal, da ist nur noch ein Gedanke drin, der rest wurde schon gefiltert und neutralisiert.“ „Was steht denn da noch?“ fragt Klingelingelin. „Ich bin noch nicht da, wo ich wirklich sein möchte,“ sagt Tac. Da hebt der Zauberer seinen Zauberstab und sagt:“Führe mich dahin, um diesen Gedanken umzuwandeln.“ Er berührt mit dem Zauberstab das Netz und die kleinen Wesen verschwinden langsam, allesamt dem Netz und dem Spiegel. Der Zauberer ruft ein lautes „Dankeschön ihr lieben Wesen,“ in den Wald und macht sich weiter auf seinen Weg.

Er überquert ein kleines Flüsschen, hört den Vögeln zu wie sie zwitschern und nimmt in der ferne ein kleines Häuschen wahr. Er hüpft voller Freude auf das Häuschen zu und sieht, das es ein Lebkuchenhaus ist. Er schnappt sich eine Süßigkeit aus der Fassade und genießt sie freudig. Da kommt eine kleine Hexe aus der Tür. „Grüezi wohl Herr Zauberer, schön dass Sie mich besuchen kommen.“ „Guten Tag gnädige Frau,“ erwidert der Zauberer. „Ich bin grad ein neues Rezept am ausprobieren und könnte noch etwas Hilfe brauchen. Hätten Sie Lust mitzumachen Herr Zauberer?“ „Ja sehr gerne,“ sagt Klingelingelin.


Die kleine Hexe führt den Mann in ihr Haus und zeigt ihm die wundervolle Einrichtung. Die kleine Frau ist eine Kräuterhexe und kocht stetig gesundes, mit Liebe gefülltes Essen. „Schön ist es hier. Ich bin übrigens Klingelingelin.“ „Komm mit ich möchte dir meinen Garten zeigen.“ Die beiden laufen zum Hinterhof und der Zauberer traut seinen Augen nicht. So viel Gemüse, Kräuter und Salate hat er sein Leben lang noch nicht gesehen. Die Hexe führt in stolz durch den Garten, als sie plötzlich stehen bleibt. „Was ist denn?“ fragt Klingelingelin. „Schau da, das ist die einzige Stelle, wo nichts mehr wächst. Sie ist seit Tagen braun und ausgetrocknet.“ Der Zauberer schaut die kahle dunkle Stelle an und sagt: „Ich denke ich weiß wieso da nichts wächst. Das sind meine schlechten Gedanken, die mich hier her geführt haben. Ich dachte ich bin noch nicht da, wo ich wirklich sein möchte, dabei muss ich nur von Herzen wissen wo das ist. Wie dieser Salat. Um in großer Pracht wachsen zu können, muss er doch zuerst wissen wer er ist. Ob er grün oder blau sein soll, ob er saftig oder trocken sein soll. Ob er große oder kleine Blätter hat.“ „Und dann musst du ihm stetig Wasser geben,“ ergänzt die Kräuterhexe. „Genau.“ „Na dann lass uns jetzt den schönsten, gesündesten, saftigsten Salat zaubern, den du je gegessen hast.“ Der Zauberer nickt freudig und die Hexe drückt ihm einen Samen in die Hand. „Sende all die Informationen in diesen Samen. Sage dem Samen wer er sein soll und dann pflanzen wir ihn gemeinsam in den Boden.“ „Lieber Samen, erst bist du klein und unscheinbar, doch sobald du erkennt hast, wo du hin möchtest wirst du größer und größer. Deine grünen saftigen Blätter sind gefüllt mit Vitaminen und Energie. Du bist der schönste und schmackhafteste Salat von allen, du bist wunderbar.“ Die beiden verbuddeln zufrieden den Samen und der Zauberer packt seinen Zauberstab aus. „Mit diesem Zauberspruch wirst du stetig genährt mit Wasser und Liebe, damit du zu deiner vollen Pracht heranwachsen kannst.“ Klingelingelin berührt die Erde mit dem Zauberstab und die beiden beobachten wie ein großer grüner saftiger Salat aus der Erde sprießt. Die Blätter werden immer grüner und größer, bis die kahle Stelle von vorhin ganz mit Salat gefüllt ist.

 

„Komm, den essen wir jetzt,“ sagt die Hexe zufrieden und die beiden setzen sich an den liebevoll geschmückten Küchentisch. „Scheint als hätte ich das Rezept für mein Nachtessen gefunden,“ lacht der Zauberer. Die Hexe bereitet eine feine Salatsauce zu und die beiden genießen den Salat. Je mehr sie davon essen, desto mehr geht ihnen das Herz auf. Sie sind schließlich so glücklich, dass sie sich vor Lachen krümmen müssen. „Hach wie schön. Der beste Salat den ich je gegessen hab und das Rezept war so einfach. Danke dir liebe Hexe für dieses wundervolle Nachtessen.“ Die Hexe freut sich und sagt: „Das warst alles du lieber Zauberer, ich hab dir nur den Samen gegeben, das Rezept um den besten Salat der Welt zu züchten, das war deines.“ Der Zauberer nickt erstaunt und verabschiedet sich von der Frau. Er schaut noch mal das leckere Häuschen an und kichert: „Und ich dachte erst ich sei bei Hänsel und Gretel gelandet. Was für ein wunderschöner Tag.“ Der Zauberer pfeift und singt und schlendert voller Leichtigkeit und Freude nach Hause.


 


Diese Geschichte ist während eines Märchen Coachings entstanden.


N E U

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