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Ich wusste, wie ich bin – aber nicht, warum ich leide

Human Design gab mir Richtung.
ADHS gab mir Frieden.

 

Ich war selbst auf Schatzsuche. Zehn Jahre lang.
Ich habe Menschen begleitet, ihr wahres Potenzial zu entdecken – ihre Gaben, ihre Essenz.
Mit meiner starken Sensitivität konnte ich Dinge spüren, bevor sie jemand ausgesprochen hatte. Ich habe Märchen geschrieben, Seelenbotschaften empfangen, Kurse gehalten. Ich habe Funken gesehen, wo andere nichts Besonderes sahen.

 

Ich wusste, wie man erkennt.
Ich wusste, wie man übersetzt, was noch keine Sprache hat.
Und doch: Bei mir selbst blieben viele Fragen offen.

 

Dann kam Human Design in mein Leben.
Ich erkannte mich: Manifestorin, 1/3-Profil, gemacht fürs Initiieren, fürs Experimentieren, fürs Scheitern und Wiederaufstehen.


Und plötzlich ergab so vieles Sinn.
Ich verstand, wie ich gemeint bin.
Aber ich verstand noch nicht, warum es so weh tut, so zu sein.

 

Bis ADHS kam.
Nicht als Trend. Nicht als Ausrede. Sondern als Erlösung.


ADHS hat mir nicht nur meine Muster erklärt – sondern auch meine Ängste, meine Zwänge, meine innere Unruhe, meine seelischen Schmerzen.


Es hat mir Frieden gegeben. Und vor allem: Erlaubnis.

Junge Frau mit sanftem Blick – Vorschau für ADHS-Blog über Selbstannahme, Reizoffenheit und innere Klarheit

Warum bin ich so?

Wie ADHS (und ein bisschen Human Design) all meine inneren Fragen beantwortet hat

 

Ein Leben lang habe ich mich gefragt: Warum?

  • Warum kann ich kein Buch zu Ende lesen?
  • Warum bin ich schnell begeistert – aber verliere genauso schnell die Energie?
  • Warum kann ich so viel leisten – und fühle mich trotzdem oft faul?
  • Warum schiebe ich wichtige Dinge endlos vor mir her?
  • Warum macht mich ein schöner Film traurig – statt glücklich?
  • Warum fühle ich mich wie ein Alien – obwohl ich funktioniere?
  • Warum bin ich so reizoffen, so schnell überfordert?
  • Warum kann ich nicht einfach entspannen – obwohl ich erschöpft bin?
  • Warum brauche ich ständig Bestätigung, dass alles okay ist?
  • Warum habe ich so große Angst, etwas falsch zu machen?
  • Warum will ich immer wissen, ob ich „zu viel“ bin?
  • Warum habe ich das Gefühl, alle übersehen mich?
  • Warum kann ich mein Zuhause nicht in Ordnung halten – obwohl ich Ordnung liebe?
  • Warum verliere ich mich in Gedanken, verliere Zeit, verliere mich selbst?
  • Warum habe ich mich immer falsch gefühlt – selbst wenn niemand es gesagt hat?
  • Warum konnte ich keinen klassischen Job aushalten – obwohl ich so diszipliniert bin?
  • Warum habe ich funktioniert – aber nie wirklich gelebt?

Ich habe jahrelang keine Antwort bekommen – von niemandem.
Also habe ich selbst gesucht.

 

Ich war über sieben Jahre selbstständig. Ich habe mich tief mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt. Ich bin durch Human Design auf so viele Schichten meines Wesens gestoßen – als Manifestorin 1/3 habe ich verstanden: Ich bin hier, um zu initiieren. Nicht, um alles selbst auszuführen. Ich habe gespürt, dass ich kraftvoll bin – aber auch, dass ich mich oft selbst blockiere.

 

Und doch: Viele meiner Fragen blieben offen.
Ich wusste, wie ich bin – aber nicht vollständig warum ich so bin.
Bis ADHS kam.

  

Warum kann ich Dinge starten, aber nie beenden?

 

Weil mein Gehirn Dopamin braucht – und zwar in Dosen, die neurotypische Menschen oft nicht nachvollziehen können.
Der Anfang eines Projekts ist ein Feuerwerk. Ideen! Energie! Impulse!
Doch sobald Routine einkehrt, verschwindet das Belohnungssystem. Es wird langweilig – nicht, weil ich desinteressiert bin, sondern weil mein Gehirn keine Reize mehr findet. Und dann... geht gar nichts mehr.

 

Ich dachte, ich bin sprunghaft.
Es war einfach nur mein Hirn, das ADHS hat.

Weite Natur im Abendlicht – Symbol für emotionale Reizoffenheit, Dopaminabfall und ADHS-Symptome nach intensiven Erlebnissen

Warum bin ich nach Filmen oder Serien oft traurig – sogar körperlich erschöpft?

 

Weil mein Gehirn auf Genuss stark reagiert.
Es gibt etwas, das nennt sich die Vergnügungs-Schmerz-Waage. Wenn wir Dopamin-Kicks erleben (durch spannende Serien, Filme, Musik...), bringt das unsere innere Waage aus dem Gleichgewicht. Und das Gehirn kompensiert. Es erzeugt Gegengewichte – Schmerz, Leere, Antriebslosigkeit.

 

Ich konnte das nie verstehen. Ich lag nach Filmen traurig im Bett, mit einem Gefühl von: „Es war zu viel.“


Ich dachte, ich sei zu empfindlich.
Aber jetzt weiß ich: Mein Gehirn schützt sich.

 

Heute helfe ich ihm:
Mit kalten Duschen, Bewegung, bewussten Pausen. Nicht um mich zu „disziplinieren“ – sondern um mich auszubalancieren.

 

Warum konnte ich nie einfach chillen?

 

Weil mein Nervensystem nie zur Ruhe kam.

Ich habe funktioniert. Immer. Ich bin früh aufgestanden, diszipliniert gewesen, habe geschafft, geleistet, gemacht.
Aber Sein? Das ging nicht.
Ich fühlte mich nutzlos, sobald kein „Tun“ da war. Als würde mein Dasein eine Begründung brauchen.

 

Heute weiß ich:
Ich war nicht leistungsorientiert – ich war überlebensorientiert.
Ich konnte mir nichts gönnen, keine Ferien, keine Leere. Und das hat mich ausgebrannt. Ich habe mein Unternehmen verloren – und danach war da nur noch Erschöpfung.
Mein ganzes System hat gesagt: Stopp.
Und ich habe es gehört. Endlich.

 

Warum habe ich mich immer falsch gefühlt – selbst wenn niemand es sagte?

 

Rejection Sensitivity – die Angst vor Ablehnung, vor dem Nicht-mehr-gemocht-werden, vor dem „zu viel sein“.
Ich habe das so stark gespürt.
Ich habe meine Sätze angepasst, bevor ich sie aussprach.
Ich habe meine Sorgen nur dosiert geteilt – nur so weit, wie ich spürte, dass mein Gegenüber sie tragen kann.
Und wenn nicht? Dann zog ich mich zurück.

 

Ich fragte immer:
„Magst du noch zuhören?“
„Ist das okay?“
„War das zu viel?“

 

Ich stellte nicht nur Fragen – ich suchte nach Erlaubnis, ich zu sein.

 

Warum konnte ich keinen klassischen Job halten?

 

Ich dachte, ich sei undiszipliniert, nicht belastbar.
Aber nein.
Ich bin Manifestorin. Ich bin nicht dafür gemacht, Vorgaben auszuführen – ich will Ideen in die Welt bringen.
Und mit ADHS kommt dazu noch das Bedürfnis nach Freiheit, nach Flexibilität, nach Sinn.
Strukturen, wie sie viele Angestelltenjobs haben, waren für mich ein Käfig.
Ich konnte lange nicht erklären, warum mir das alles so schwerfällt – jetzt weiß ich:
Ich bin nicht gemacht für Standardprozesse. Ich bin gemacht für kreative Impulse.

 

Warum konnte ich mein Zuhause nicht in Ordnung halten – obwohl ich Ordnung liebe?

 

Weil mein Gehirn überfordert ist, wenn zu viele Schritte gleichzeitig sichtbar sind.
Ich sehe nicht nur das eine Geschirr. Ich sehe:
Die Teller. Die Krümel. Den Staub. Die Tüte, die weggeräumt gehört. Das Licht, das flackert. Den Abfluss. Den Kühlschrank. Den ganzen Rest.

 

Und mein Gehirn sagt: Stopp. Zu viel.
Also mache ich... nichts. Und schäme mich dafür.

 

Heute weiß ich:
Es ist nicht Faulheit.
Es ist Reizüberflutung.
Ich habe gelernt, mir kleine Schritte zu erlauben. Eine Tasse. Ein Teller. Und das reicht. Für jetzt.

 

Warum verliere ich mich in Gedanken, verliere Zeit – und manchmal sogar mich selbst?

 

Weil mein inneres Erleben oft lauter ist als die Welt da draußen.
Ich verliere mich in Gedanken, in Erinnerungen, in Zukunftsbildern, in Dingen, die noch gar nicht passiert sind – oder nie passieren werden.
Ich springe zwischen Themen, verliere den Faden, verliere Minuten, Stunden.
Und manchmal verliere ich dabei sogar mich selbst.

 

Ich dachte, das ist Träumerei. Zerstreutheit.
Aber heute weiß ich: Mein Gehirn filtert anders. Es lässt mehr durch. Es verliert den Überblick, weil es zu viel gleichzeitig wahrnimmt.

 

Was mir hilft?

Ganz ehrlich:
Einfach zu wissen, dass es ADHS ist.
Nicht ich bin falsch. Mein Gehirn ist nur anders verschaltet.
Und dieses Wissen ist manchmal alles, was ich brauche, um wieder zurück zu mir zu finden.

 

Warum dachte ich, ich sei ein Alien?

 

Weil ich nie gespiegelt wurde.
Weil ich innerlich gebrannt habe – aber nach außen „funktioniert“ habe.
Weil alle dachten, ich sei stark, diszipliniert, organisiert – und keiner sah, was das gekostet hat.

 

Ich wurde falsch gelesen. Immer.
Mein Gesicht – angeblich melancholisch.
Meine Art – angeblich unmotiviert.
In Wahrheit war ich einfach: erschöpft vom permanenten Maskieren.

 

Was hat sich verändert?

 

Ich bin nicht mehr „in der Rolle“.
Ich habe aktuell keinen Job, keine Firma, kein Etikett.
Und das fühlt sich nicht leer an. Es fühlt sich an wie:
Ich. Nackt. Echt. Atmend.

 

Ich darf so sein, wie mein Gehirn funktioniert.
Ich darf Pausen machen, ohne mich dafür zu rechtfertigen.
Ich darf Dinge nicht fertig machen – und trotzdem wertvoll sein.
Ich darf viel fühlen – und es muss niemand reparieren.

 

Warum hat mich so lange niemand verstanden?

 

Jetzt kommt der Punkt, den viele unterschätzen – und der am meisten schmerzt:

 

Warum muss ich mich immer wieder erklären – und werde trotzdem falsch verstanden?

 

Ich hatte endlich Worte für mein Innenleben. Ich hatte endlich Antworten.
Aber dann kamen die Kommentare:

 

„Ach komm, das ist doch nicht ADHS. Du bist einfach hochsensibel.“
„Du bist doch total strukturiert – das passt doch nicht.“
„Jetzt haben es plötzlich alle.“
Und in der spirituellen Welt:
„Diagnosen sind nur Illusion.“
„Du identifizierst dich zu sehr mit einem Konzept.“
„Wenn du dich energetisch ausrichtest, brauchst du kein Etikett.“

 

Aber weißt du was?
Manchmal braucht man eben eine Erklärung, bevor man loslassen kann.
Manchmal ist ein Wort kein Käfig – sondern ein Schlüssel.

 

Jahrelang hatte ich keine Sprache für mein Erleben. Ich fühlte mich falsch, fremd, „zu viel“ – und wusste nicht, warum.
Als ich endlich verstand, dass es ADHS ist, war das kein Gefängnis. Es war Erlösung.

 

Und jedes „Das ist nur ein Konzept“ war für mich ein Schlag zurück in die Sprachlosigkeit.
Denn ADHS hat mir nicht gesagt, wer ich bin.
Aber es hat erklärt, warum ich so leide, wenn ich so tue, als wäre ich wie alle anderen.

 

Und wenn du dich auch fragst...

 

Warum du dich in gewissen Gruppen falsch fühlst.
Warum du so viel willst – aber so wenig „schaffst“.
Warum du alles gleichzeitig spürst.
Warum du ständig denkst, „Was stimmt nicht mit mir?“
Dann lies diesen Satz bitte mit deinem ganzen Herzen:

 

Vielleicht ist es nicht „nichts“.
Vielleicht ist es ADHS.
Und vielleicht erklärt es alles.
So wie bei mir.

Wenn du wissen willst, wie mein ADHS nicht nur aussieht, sondern sich anfühlt –
dann lies meinen Text „in meinem Kopf“ auf Instagram.

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