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Ich schmeiss alles hin!

Wer selbständig ist oder zumindest Teils mit dem Herzwirken in die Welt geht, kennt diese Sätze im Kopf bestimmt. „Ich schmeiss alles hin!“ „Ich gebe auf, interessiert doch eh niemanden.“ „Für wen mach ich das eigentlich?“ 

 

Die Tage hatte ich so einen Moment und ich schenke euch mal wieder einen ehrlichen, verletzlichen Blick hinter die Kulissen meiner Selbständigkeit als Einzelfirma. Ich mache die Erfahrung, dass wenn ich etwas neues erschaffe, in die Welt trage, es erst sehr wenig Resonanz hat. Die Impulse kommen, ich empfange mit purer Freude das Neue und schenke es in die Welt. „So viel Freude und Leuchten kann nur Erfolg haben“, bin ich immer überzeugt, doch dann bleiben die Buchungen aus und die Enttäuschung kommt. Je weniger Interesse da ist, desto grösser der Frust. In solchen Momenten der Enttäuschung geht etwas sehr wichtiges verloren, der Fokus auf der Dankbarkeit, was ist. Der vollkommene Moment, dass alles bereits da ist geht verloren in den Gedankenspiralen des Frustes und des Selbstmitleids. Ich schreibe das so offen, weil ich weiss, dass es einigen so geht, ob zugegeben oder nicht. Als Selbständige möchte ich natürlich auch meinen Schein wahren und würde niemals zugeben nicht erfolgreich zu sein, vor allem, wenn so viele denken ich sei die mutigste, glücklichste Künstlerin, mit so vielen erfolgreichen Projekten. Ich finde wir sprechen viel zu wenig über das Scheitern und Enttäuschtsein. Spannend ist auch zu beobachten, dass wenn ich in diesem negativen Sog bin, mir einige Nachrichten schreiben wie mühsam alles gerade ist. Eine negative Nachricht da, ein Jammern dort und schon bin ich noch weiter unten, gefangen im Trotz des Aufgebenwollens. Während ich versuche aus diesem Sog heraus zu kommen sehe ich bei einigen Gefährtinnen wie super es läuft und sie Buchungen ohne Ende haben, und das noch für viel teurere Angebote wie meine. Noch mehr Enttäuschung, gebündelt mit Neid. Keine Missgunst, ich gönne es allen Menschen von Herzen, das war zum Glück schon immer so. 

 

In diesen Stunden der Verzweiflung kommen die Sitzungen mit der geistigen Welt. „Warum, wieso, weshalb? Help me!“ Im Nachhinein kann ich darüber lachen, denn es kommt immer die gleiche Antwort: „Komme zur Ruhe.“ Diese Antwort will ich nicht hören, ich will Bestätigung, dass ich Erfolg haben werde, ich möchte Worte des Mutes, der Zuversicht. „Gib nicht auf.“ Doch, meine Helfer kennen mich gut, es ist nämlich immer so, dass wenn ich dann zur Ruhe komme und einfach mal alles loslasse, die Erkenntnis meines Spiegelbildes kommt. Ich sehe im Aussen, was ich denke, glaube, mir mit meinem Sein erschaffen habe. (Auch so etwas, dass niemand, inklusive mich, hören will.) 

 

Wieso scheitert etwas trotz Freude? 

Wieso hat mein Angebot keinen Erfolg?

 

Weil das Vertrauen und die bedingungslose (Selbst)Wertschätzung fehlt. Erwarte ich etwas, wie Erfolg, positives Feedback, Buchungen, bin ich nicht frei. Erwarte ich sogar noch Bestätigung, bin ich noch unfreier und vertraue nicht. Vertrauen heisst zu wissen, tief zu glauben, egal was im Aussen ist und nicht ist. Egal was die Anderen sagen, egal was die Gedanken sagen. Vertrauen im Fluss ist, wenn ich mir diese Gedanken gar nicht erst mache, sondern es einfach geschehen lasse und das Leben so annehme, wie es sich zeigt. Das ist wahre Wertschätzung für das Leben, wie es ist und nicht wie es sein soll. In der Ruhe erinnere ich mich und es wird leichter. Ich atme kräftig aus und spüre die Zuversicht aufkommen. Das Wissen, dass alles gut ist wie es ist und alles einen Sinn hat. Jeder Misserfolg ist ein nicht zu Ende geführter Erfolg. 

 

In dieser neu gefühlten Leichtigkeit wechselt auch wieder mein Fokus und richtet sich auf die Dankbarkeit. Plötzlich fällt mir ein, wie viele erfolgreiche Projekte ich habe und hatte, wie mega viele wertschätzende Menschen um mich, die lieben was ich tue. Ich erhalte eine E-mail mit einer neuen Buchung, mir ruft eine Freundin an, um ihren Dank auszusprechen. Alles unerwartet in der Magie des dankbar sein. Dankbarkeit ist und war schon immer die stärkste Zauberformel neben der Liebe natürlich. Dankbar zu sein wirkt Wunder. 

 

In dieser neu gefühlten Leichtigkeit kommt der Humor auf und ich muss lachen über mich selbst. Ich muss lachen wie oft ich mir den Kopf zerbreche wegen nichts und wieder nichts. Wie oft ich den Fokus verliere, weil ich halt Mensch bin. Wie oft mir Menschen sagen „Du strahlst so viel Leichtigkeit aus“, während ich gefrustet da sitze und mir den Kopf zerbreche warum niemand mein neues Angebot bucht. Doch sie haben recht, ich bin zwar ein kleines Kopfzerbrecherli aber ich bin auch ein grosses Stehauffrauchen. In mir ist die Leichtigkeit so platziert, dass ich immer wieder, ziemlich schnell, Hoffnung schöpfe und Freude habe und dann komme ich in den Flow des ‚einfach weiter machen‘. 

 

Mein Lebenselixier ist also: „Lach drüber und weiter geht’s.“ 

 

Ich hoffe ich konnte dich mit meinen Zeilen auch etwas inspirieren, falls du öfters mal den Gedanken hast aufzugeben. Wir sind nie alleine damit, es geben es nur nicht alle zu. 

 

Diese Zeilen sind inspiriert aus der neuen Kurzgeschichte, die ich von den Krähen und Raben empfangen durfte. Auf meinem neuen Kanal «inspiritiv» kannst du die Geschichte als Hörbuch hören. 

 

Und nochmal: „Lach drüber und weiter geht’s.“ 

 

Fabienne

 

Ps: Wenn du mir auf Instagram folgst, schau heute in meine Story. Dort hast du die Möglichkeit mir Fragen zu stellen. Rund ums Thema Erfolg, Leichtigkeit, Selbständigkeit, Dankbarkeit etc. Ich freue mich, alle Fragen zu beantworten und füge diese dann diesem Blogbeitrag hinzu. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Leonie Solvana (Montag, 06 November 2023 23:05)

    Ja, wie gut kann ich dich verstehen! Ich bin zwar (noch) nicht selbstständig, bringe aber besondere Dinge in die Welt und kenne diese Art der Enttäuschungen und Erwartungen. Ich bin nach meiner Ausbildung als Glasbildnerin damals nicht den Künstlerweg gegangen, weil ich eben nicht in diese Abhängigkeitsfalle tappen wollte. Bin dann Ergotherapeutin geworden, mit dem Wunsch auch noch eines Tages Kunsttherapeutin zu werden. Nun bin ich inzwischen auch 3fach Mutter und versuche alles unter einen Hut zu bekommen. Da ist ja auch noch der Wunsch, meine Schätze, die ich aus der geistigen Welt bekommen habe, mit der Welt zu teilen. Und manchmal fühlt es sich an wie "Perlen vor die Säue"...ja, ich verstehe dich so gut! Mach weiter so! Du bist sehr inspirierend und das ist echt eine ganz tolle Webseite!!!