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Reisen

Mit 20 habe ich angefangen zu reisen und habe seither sehr viele Länder, ja fast alle Kontinente besucht. Heute bin ich Reisebegleiterin innerer Reisen und es ist faszinierend zu erkennen und wertzuschätzen, wie mich das Reisen an diesen Punkt geführt hat. Zurück zu mir selbst, auf meiner Reise in die Erinnerung. 

 

Meine Berufung begann mit einem Blog namens Fabs’ Lebensgeschichten. Meine Geschichten von Erlebnissen der Reisen um die Welt. Heute nehme ich euch mit auf meine Erinnerungsreise und teile die magischsten Erlebnisse und Erkenntnisse mit dir. 

 

Meine erste Reise war in die USA. Ganz alleine reiste ich für einen Sprachaufenthalt nach Kalifornien. So begannen die Abenteuer und ich bereiste seither Thailand, Dänemark, China, Malaysia, Portugal, Norwegen, Kanada, Australien, Tasmanien, Neuseeland, Spanien, Schweden und Norwegen. Ich war in Venedig, Südfrankreich, in der Toscana, in Berlin, in Malta, in Amsterdam und sicherlich noch in vielen anderen Städten in Europa. 

 

Den ersten göttlichen Moment, den ich hatte, war in Tromsø Norwegen. Als ich da im Schnee unter den tanzenden Nordlichter lag. Mein Körper fror, es war eisig kalt, doch mein Herz war so erfüllt von diesem Anblick, dass ich jede Sekunde geniessen wollte. Ich lag also da und blickte nach oben. Ich schaute den weissen, leicht grünen und roten Schleiern zu wie sie im Himmel an mir vorbeizogen. Ich erinnere mich an den Gedanken: „Jetzt könnte ich sterben, denn jetzt fehlt mir nichts mehr.“ Die Magie der Aurora Borealis hat mich so verzaubert, dass ich sogar eine meiner ersten hellsichtigen Erlebnisse hatte. Ich konnte rein durch meine Gedankenkraft, die Nordlichter an meine Wände projizieren. So schaute ich, als ich wieder zuhause war, jeden Abend an die Decke und die Nordlichter erschienen. Das gelang mir ein paar Tage, vielleicht auch Wochen, doch dann nahm der Zweifler in mir Überhand und die Lichter verschwanden. Ich konnte dies mit niemandem wirklich teilen, da es so verrückt klang. Doch das war eines meiner intensivsten übernatürlichsten Erlebnisse.

Einen solchen göttlichen Moment wie im Schnee hatte ich wieder in Australien, mitten in der Wüste unter dem Sternenhimmel. Ich mit meiner Spinnenphobie liege da in einem dicken Schlafsack ohne Zelt. In der Mitte ein Feuer, damit die Dingos unsere Gruppe nicht angreift. Der Guide hatte schon erzählt, dass wir vorsichtig sein müssen, da gerne Skorpione in die Schlafsäcke krabbeln. Ich hatte Panik, Zustände, dass da eine Vogelspinne über mein Haar krabbelt oder ein Skorpion in meinen Schlafsack. So blickte ich nach oben in den Himmel und sah die Milchstrasse ganz deutlich. Ich sah unzählige Sterne und Sternschnuppen, Satelliten und andere sich bewegende Objekte. Ja, ganze Formationen an Lichtern. Ich konnte nicht aufhören nach oben zu blicken und plötzlich war mir meine Angst egal. Sogar Dingos kamen in unseren Camp und die Frauen schrien. Das kümmerte mich null, ich wollte in das unendliche Universum blicken. Als ich da so lag und den tanzenden Lichtpunkten zuschaute floss die Erinnerung zu mir, dass ich angekommen bin. Mein Leben lang bin ich gereist, von Ort zu Ort, immer auf der Suche nach meinem Zuhause, meinem Ursprung. Ich hatte immer eine Sehnsucht in mir, wusste nicht nach was, oder wem. Ich bezeichnete es als Liebeskummer, weil es sich so anfühlte. Unter dem Sternenhimmel wurde mir klar, dass ich nach mir selbst suchte. Australien, Tasmanien und dann Neuseeland war die letzte grosse Reise, danach fing die grosse Reise nach Innen statt. 

Wo mir die Magie auch jedes Mal begegnete war im Regenwald, in den tiefen des Dschungels. Das erste Mal in Thailand, dann in Malaysia und schliesslich in Australien und Neuseeland. Ich erinnere mich, seit ich klein war, berührten mich die Urwälder. Wann immer eine Doku lief über die Regenwälder und Dschungel, musste ich weinen. Ich hatte Heimweh. Als der Amazonas brannte, blutete mein Herz und es fühlte sich an, als würde jemand mein Zuhause abfackeln. Diesem Heimweh wollte ich folgen und besuchte deshalb Regenwälder und Dschungel. Wann immer ich die Wälder betrat, geschah etwas ganz magisches. Mein Körper wurde leicht, meine Haut schön, und ich fühlte mich wie frisch geboren. In Australien, ein Jahr nach meinem Unfall, als ich immer noch brutale Rückenschmerzen hatte (Wirbelbruch), war es ganz besonders magisch. Meine Wirbelsäule schlief Wirbel für Wirbel ein, mit jedem Schritt, den ich tiefer in den Regenwald machte. Natürlich glaubte mir das auch niemand, aber für mich waren das Minuten ohne Schmerzen und ein unbeschreiblicher Segen. Sobald wir aus dem Regenwald draussen waren, fingen die Schmerzen wieder an. Na, wenn das kein Zeichen ist, dass der Regenwald meine Urheimat, meine Heilmedizin ist, dann weiss ich auch nicht. 

 

Australien war generell eine Heilreise. Auf meiner To do List ganz oben, nach meinem Unfall unmöglich, da ich wieder fallen und gelähmt sein könnte. Ich wusste aber, ich muss dahin, das Leben ist zu kurz und kann in jeder Sekunde, Schnips, vorbei sein. So machte mein Geist es möglich und ich reiste da hin, trotz der Schmerzen und Risiken. Ich hatte brutale Schmerzen jeden Tag, doch trotzdem ging ich wandern, entdecken, reisen, sogar tanzen, hüpfen. Mein erster Sprung nach einem Jahr war in Brisbane, vor den berühmten Brisbane Buchstaben. Ich traute mich zu springen, nach einem Jahr des Glauben ich könne zerbrechen. Danach kam langsam mein Vertrauen zurück, dass ich nicht zerbreche und ich sprang an vielen schönen Orten in die Luft. Australien und Neuseeland waren wie ein Geschenk des Universums, als würde das Göttliche sagen: „Hier, dein Geschenk, weil du so leiden musstest.“ Die Geschichte unter dem Sternenhimmel hab ich ja schon erzählt. Ich durfte mit Delfinen schwimmen, mit Schildkröten. Ich war im ältesten Regenwald der Welt und sah Dinosaurier-Vögel. Ich sah Krokodile, Kängurus aller Arten, Dingos, Koalas, und immer wenn es hiess, eine Sichtung ist sehr selten und man muss Glück haben, Bam, war da das gewünschte Tier. Ich machte mir zwar in die Hose wegen der übergigantisch grossen Krabbelwelt, aber die Wunder waren grösser als meine Angst.

Ich bestieg einen Vulkan und kann gar nicht beschreiben wie schmerzhaft das war. Neben meinem Rücken schmerzte meine Lunge, die sich anfühlte, als würde sie rausspringen. Es war zu anstrengend, meine Beine konnten mich fast nicht mehr tragen. Den Stolz den ich jedoch fühlte, oben auf der Spitze war nicht in Worte zu fassen. Ich habe es geschafft und es allen beweisen. Alles ist möglich und F OFF, an alle die daran zweifelten. Runter habe ich es auch wieder geschafft, jedoch mit tausend Blasen an meinen Füssen. 

 

So wusste ich nun, dass alles möglich ist, dass ich mit meiner Gedankenkraft Dinge schaffen, sehen, wahrnehmen kann, die andere für verrückt halten. Ehrlich, es ging noch ein paar Jahre, bis ich wirklich daran glaubte, aber heute kann ich sagen, dass mir absolut niemand mehr sagen kann, dass es Magie und Wunder nicht gibt. 

 

So endeten die grossen Reisen in die äussere Welt und die Reisen in die innere Welt begannen. Ich entdeckte in den Jahren nach dem Unfall meine innere Stimme, ich begann diesen Rufen zu folgen und sie führten mich in meine Berufung. Ich erinnerte mich an meine Gaben und Hellsinne und begann zu meditieren, nach innen zu reisen. Ich reiste in die Anderswelt, in den Zauberwald, auf andere Sterne. Ich begann mich zu erinnern wo ich herkomme, wo ich war. Ich lernte viele Sternengeschwister kennen, meine Seelenfamilie, meine Seelenpartner sogar.

 

Das klingt jetzt vielleicht noch verrückter, wie all meine Reiseerlebnisse, aber weisst du was, das ist mir so egal. Heute kann ich über unfassbares sprechen, weil ich es erlebe, wahrnehme und es deshalb für mich wahr ist. Deine Wahrheit ist dein ganz eigenes Erleben und ich wünsche dir eine magische Reise. 

 

Komm gut an, in dir, den dort, dort ist es am schönsten. 

 

Fabienne

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