Wenn der grösste Wunsch gleichzeitig die grösste Angst ist
Nicht umsonst ist das der erste Zauberspruch der vor Jahren zu mir kam. Mi naghari ahau. Was so viel heisst wie, ich sehe und anerkenne dich in deinem Ganzen, deine Göttlichkeit in mir und dir.
Letztens ging es bei einer Drachenreise darum, durch die grösste Angst zu gehen, mit Unterstützung der Drachenkraft. Als ich an meine grösste Angst dachte, kam mir vieles in den Sinn, Verlustangst, Todesangst, Spinnen. Doch was wirklich kam, war der Walk of Shame. Ich wanderte durch das tiefe Tal der Verurteilung. Ich wurde ausgelacht, angeschrien, ausgestossen und verflucht. Ich empfand dabei so viel Scham und Schuld. «Ich darf meine Macht nicht leben, ich darf nicht zaubern, ich darf nicht mächtig sein.»
So erkannte ich noch einmal tiefer meine grösste Angst, mich voll und ganz zu leben, als Schöpferin. Warum erzähle ich das? Weil es so so vielen so geht und du dich sicher darin wieder findest.
Die Ironie in dem Ganzen ist, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche als wirklich gesehen zu werden. Wenn mir Erfolg von Aussen nicht gegönnt wird, ich von geliebten Menschen nicht für meine Erfolge gesehen werde, oder sogar belächelt werde, dann löst das tiefe Trauer und manchmal auch Wut in mir aus. Warum kannst du denn nicht sehen, was ich alles schon gemeistert habe? Es kommt das Gefühl in mir hoch, etwas beweisen zu müssen. So reagiere ich manchmal noch im Affekt, um mich rechtzufertigen oder für mich einzustehen. Wenn mein grösster Wunsch ist, dass ich gesehen werde, dann sollte ich doch keine Mühe haben mich zu zeigen, Liebe anzunehmen und Menschen an mich zu lassen, oder? Hier kommt die Ironie, ich hatte schon immer Mühe Menschen wirklich an mich ran zu lassen, Liebe anzunehmen und mich einfach fallen zu lassen. Sobald mir jemand zu nah kam, ich zu viel Liebe erhielt, wurde mein Körper krank. Heute macht das alles Sinn. Ich konnte mich selber nicht vollkommen annehmen, aus der Angst verurteilt und ausgegrenzt zu werden.
All diese Reisen und Erkenntnisse haben mir geholfen die Aufgabe dahinter zu erkennen. Meine Macht wieder anzunehmen und voll und ganz zu leben. Königin zu sein und sein zu dürfen. Nähe zulassen, mich selbst sehen, mich ganz annehmen in meinem Sein. Mi naghari ahau!
Königin zu sein braucht ganz schön viel Mut und Selbstbewusstsein, aber auch da dürfen wir wieder stolz auf uns sein, was wir alles schon für Schritte gewagt haben. Manchmal bin ich so streng mit mir, obwohl ich schon so viel selbstbewusster bin als früher, obwohl ich schon so viele mutige Schritte gewagt und Nähe immer besser zulassen kann. Ich kann mich inzwischen viel öfters einfach hingeben und fallen lassen, die Kontrolle loslassen. Das ich eine Spinnenphobie habe ist kein Zufall. Bei vielen ist das Thema Kontrolle dahinter. Festhalten, wegstossen, nicht frei fliessen und sein lassen können.
Hast du deine Krone schon aufgesetzt? Ich mache es immer wieder und jedes Mal werde ich einen Schritt mutiger, selbstbewusster, kräftiger. Seine Macht anzunehmen ist das Schönste Geschenk, der grösste Segen. Nicht umsonst ist dieses Wort negativ belastet. Macht kann gefährlich sein, wenn wir sie aus- oder böswillig nutzen. Nicht jedoch im reinen Sinn. Im reinen, unbehafteten Sinn ist Macht lichtvoll und göttlich.
Wir dürfen unsere Macht leben, zaubern, erfolgreich und mächtig sein.
Mi naghari ahau!
Fabienne
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