Ein Wort, das ich erstmal richtig schreiben lernen musste und worüber ich heute sprechen möchte. Authentisch zu sein heisst für mich, echt sein, sich selbst sein, fern von Masken und Rollen.
Schon bevor ich meine Bewusstseinsreise antrat, spürte ich, wenn jemand eine Rolle spielte oder mich anlügte, ich wusste nur noch nicht, dass dieses Wahrnehmen existiert und verdrängte meine Gefühle. In den letzten Jahren, Jahre voller Achtsamkeit, Veränderung und einem neuen Bewusstsein, lernte ich dann immer besser dies wahr- und ernst zu nehmen. Sprich, ich hörte auf mein Gefühl, wusste, wenn jemand nicht authentisch handelt und drückte dieses unstimmige Gefühl nicht mehr weg.
Kennst du das, jemand erzählt eine Geschichte voller Elan und alle Gesichter sind im Bann, doch du spürst, dass die Geschichte erfunden ist? Dass die gesprochenen Worte nicht mit der Energie des Menschen übereinstimmen?
Früher habe ich solche Geschichten auch erfunden, oder Erlebnisse übertrieben erzählt, damit sie spannender sind. Was ich dabei eigentlich erreichen wollte ist es, anerkannt und geliebt zu werden. Und ich weiss dass es vielen so geht. Wir übertreiben, verheimlichen, passen uns an, nur um anerkannt zu werden. Ich persönlich fühlte mich dann noch besser, wenn ich Komplimente bekam. Ist wie auf der Bühne zu stehen, etwas zu erzählen und alle klatschen. Tolles Gefühl, nicht?
Doch all das macht im Endeffekt nicht glücklich, weil es nicht echt ist. Immer ‚echt‘ zu sein ist natürlich eine Herausforderung, denn wir lügen oder verdrehen oft noch sehr unbewusst. Wir steigen automatisch in unsere über Jahre antrainierten Rollen und gehen so durch den Tag. Bist du immer ehrlich?
Seit ich mich immer mehr darauf achte nicht mehr zu lügen, meine Masken und Rollen abzulegen, fällt es mir bei anderen natürlich auch vermehrt auf. Das normale Resonanzgesetz, ich ziehe das an, was ich aussende. Ehrlich und authentisch zu leben triggert viele Menschen, macht sie wütend, weil sie eben - vielleicht unbewusst - erkennen, dass sie nicht echt sind. Nicht authentisch leben.
Gerade weil ich so viele Masken und Rollen hatte, gerade weil ich meine Erlebnisse verdreht erzählt habe, verstehe ich dich, verstehe ich warum du nicht voll und ganz du selbst bist, die ‚Wahrheit‘ verbiegst, damit du geliebt wirst. Das ist vollkommen in Ordnung.
Weisst du, wie wir dieses falsche Leben ändern können? Uns immer wieder dabei ertappen, wenn wir lügen, uns anpassen, fügen, damit wir anerkannt werden. Wenn wir erkennen, dass wir etwas nur tun oder sagen, um nicht verstossen zu werden. Dann können wir es nämlich ändern, das nächste Mal anders machen.
Machst du mit?
Ich hab es satt Fake zu sein. Ich habe so viele Seiten, Facetten, Fähigkeiten, Interessen, Gaben. Die dürfen alle gelebt und gesehen werden und zwar echt. Nichts geschliffen und angepasst damit es in die Norm passt, sondern so wie es aus meinem Herzen kommt.
Seien wir uns selbst, immer mehr, bis es da nichts mehr zu ertappen gibt. Legen wir unsere Scham- und Schuldgefühle ab, denn wir sind nie weniger wertvoll. Wir sind alle wertvoll, zu jeder Zeit. Auch wenn wir noch in Rollen schlüpfen, das ist ok, jeder zu seiner Zeit.
Danke für dein Sein!
Fabienne
Ps: Mit einem Lächeln sehen auch unperfekte Fotos schön aus 😉
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