Das große Ganze und der Reichtum


Kennst du das auch, dass du mit deinen Gedanken in einem Detail verharrst, das gerade nicht so stimmig ist? Du bist mit deinen Gedanken in diesem kleinen Kreis gefangen, im Mangel und vergisst dabei das große Ganze, die Fülle?

Stell dir vor du stehst in der Mitte eines Dankbarkeits-Kreises. Im jetzt, die letzten Tage. Um diesen Kreis herum ist ein anderer Kreis, die letzten Monate. Um diesen Kreis ein anderer, die letzten Jahre.

Jetzt frage ich dich: Wie reich bist du? Und damit meine ich nicht nur das Materielle, sondern auch das Feinstoffliche. Reich an Liebe, Glück, Freude. Wie viel Fülle ist in deinem Leben?

Schau auf den ersten Kreis. Wofür bist du im Jetzt dankbar? Was hat sich in den letzten Stunden, Tagen verändert?
Dann schau auf den zweiten Kreis. Wofür darfst du dankbar sein, was du in den letzten Monaten alles gewonnen hast. Und nun der dritte Kreis, die letzten Jahre. Was hat sich da alles zum Positiven gewendet?

Unglaublich oder?

Wenn ich mich in einem Detail verliere, stehe ich in diesen Kreis und schaue den zweiten und den dritten Kreis an. Mir wird bewusst, was sich alles in den letzten Jahren, Monaten und Wochen verändert hat. Was ich alles gewonnen habe. So kommt mir diese Unstimmigkeit im Leben plötzlich ganz klein vor. Je mehr ich das große ganze betrachte, umso mickriger wird mein Problem.

Wenn ich nur den ersten Kreis betrachte, kommt mir auch alles so lange vor und ich bin ungeduldig. Wenn ich aber das große Ganze betrachte, dann ist es unglaublich wie schnell sich alles verändert.

Oft vergessen wir unsere großen Erfolge und Reichtümer, weil wir uns einengen im kleinen Kreis, wir sehen nicht über den Tellerrand hinaus. Das Problem, der Mangel liegt da vor dir auf dem Teller und du schaust es an. Vielleicht steht die Fülle grad nebenan, doch du siehst es nicht. Erweitere deinen Blickwinkel vom Teller weg. Schau den Tisch an, den Raum, aus dem Fenster, aus dem Haus.

Ich darf mich immer und immer wieder daran erinnern wie wichtig Dankbarkeit ist. Vor allem wenn du eine chronische Krankheit, oder ein Leiden hast, fällt dies schwer. Man schaut immer wieder das Leiden an und nicht die Fortschritte der letzten Jahre.

Ich möchte dies mit dem Wellengang vergleichen. Noch vor wenigen Jahren, waren meine Wellen groß. Wenn ein Problem, ein Drama in mein Leben kam, die Welle nach unten ging, ging es ganz langsam wieder nach Oben. Heute sind diese Wellen ganz kurz. Ich falle nach unten und Schwups geht es wieder hoch. Die Wellen sind sehr viel kleiner geworden und dies geschah aus Dankbarkeit für das große Ganze. Ich sehe nicht mehr nur das Leiden, sondern weiß, das dieses Hindernis dazu gehört, um mich auf etwas aufmerksam zu machen, mir etwas zu schenken.

Ich hab in den letzten Jahren viele hässlich verpackte Geschenke bekommen, mit dem schönsten, erfüllensten Inhalt, der meist erst Monate oder Jahre später ersichtlich war, dass ich mich heute für hässliche Geschenke bedanke.

Wenn ich heute ein hässlich verpacktes Geschenk bekomme, dann weiß ich zwar noch nicht was drin ist, weil ich nur die Verpackung sehe, doch ich vertraue darauf, dass das Geschenk wunderbar ist. Manchmal brauche ich Minuten um ein Geschenk auszupacken, manchmal Jahre.

Und so bin ich dankbar für all den Reichtum in meinem Leben. Auch wenn ich immer wieder mal Mängel sehe, mal nicht über den Rand hinweg sehe, mich selbst einschränke, so geht auch dies wieder vorbei und wenn ich es mit Weitsicht betrachte, ganz ganz schnell.

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